Bühnengesellschaft Sieglar -

Die Volksbühne 1919/62 e.V.

 
1960: Aufführungen finden in diesem Jahr keine statt. Man trifft sich jedoch weiter zu Versammlungen und Festen.
 
1961: Neue Spielaktivitäten flackern auf. Es gibt eine einzige Aufführung des bereits im Jahr 1931 gezeigten Schwanks „Ehefrau wider Willen“, danach erlischt der Spielbetrieb der „Volksbühne Sieglar“. Der letzte Eintrag befindet sich in einem Kassenbuch, datiert auf den 22. November 1961. Ab diesem Zeitpunkt hat der Verein alle Aktivitäten eingestellt.
 
1962: Am 22. Juni 1962 treffen sich einige Damen und Herren um auszuloten, ob noch Interesse besteht das Sieglarer Theaterleben wieder aufflackern zu lassen. Diese Gruppe nennt sich zunächst „Theater-Interessen-Gemeinschaft“, gibt sich eine neue Satzung und trifft sich mit Mitgliedern der ruhenden „Volksbühne“. Nach einem gemütlichen Abend mit Tanz steht am Ende die Entscheidung, einen neuen Theaterverein zu gründen. Mit 17 Personen findet am 11. August des Jahres die Gründungsversammlung im Gasthaus „Zur KÜZ“ statt. Norbert Heil wird 1. Vorsitzender und der Name des neuen Vereins lautet „Bühnen-Gesellschaft 1962 Sieglar“. Von Heinz Wessel wird ein Startkapital als zinsloses Darlehen zur Verfügung gestellt.
 
1963: Neben den guten Leistungen führen positive Pressestimmen zu einer schnellen Anerkennung des neuen Vereins. Auf der Mitgliederversammlung würdigt Norbert Heil die gute Entwicklung mit dem Ausspruch „Wir haben aus einem Paddelboot ein Schiff gebaut. Möge dieses Schiff weiterentwickelt werden zu einem Schlachtschiff, damit es den Stürmen der Zeit widerstehe.“ Der Verein nimmt in diesem Jahr mit zwei Festwagen am „Fest in Blau“ und am Rosenmontagszug teil. Der Geschäftsbericht fällt gut aus, der Gründungsvorstand wird bestätigt und der Vorstand wird zur Bewältigung neuer Aufgaben erweitert. Am 14. September findet das erste Stiftungsfest mit dem Namen „Rosenfest“ statt und trifft bei der Bevölkerung auf Anklang.
 
1964: Mit der zweiten Spielzeit in diesem Jahr ertönen auch sehr positive Pressestimmen „…inszeniert mit Liebe zum Spiel und dem Bestreben, anderen Freude zu bringen. BGS gibt Sieglarer Kulturleben Impulse.“ Das „Fest in Blau“ wird zum Selbstläufer und es herrscht fast schon beängstigende Harmonie im Vorstand. Dennoch kommt es auf einer Vorstandssitzung zu einem Zwischenfall, bei dem ein Mitglied des erweiterten Vorstandes dem Vorsitzenden eine Ohrfeige gibt – das Ganze wird mit dem Ausschluss aus dem Verein quittiert. Der Vorstand wird erneut erweitert unter anderem mit mehr Unterstützung für die Jugend.
 
1965: Ein Stück mit drei Bühnenbildern verlangt den Aktiven alles ab und bringt ein großes Durcheinander mit sich. Regisseur Peter Breuch ist einem Tobsuchtsanfall nahe, der Text sitzt nicht und die Generalprobe ist eine Pleite. Zur Premiere klappt aber alles wie am Schnürchen, die Presse bestätigt „Bühnen-Gesellschaft brilliert. Das Publikum lachte Tränen. Es war ein wunderschöner Abend.“ Im Laufe des Jahres wird zudem der Jugend-Ball „Teen-Twen-Party“ veranstaltet, der zum großen Erfolg wird. Differenzen mit jugendlichen Mitgliedern veranlassen den Vorsitzenden zum Rücktritt – den er später widerruft.
 
1966: In diesem Jahr wird ein Schwank gespielt, der mehrfach auf die Bühne gebracht wird. Mit einer Schiffstour, dem Kirmesball, einer Beat-Party für die Jugend und dem Stiftungsfest wird viel für die Geselligkeit im Verein getan.
 
1967: Bei dem gespielten Schwank im Frühjahr erntet einer der Akteure einen ungewollten Heiterkeitserfolg als er mitten auf der Bühne sein Gebiss verliert. Am 01. März des Jahres erhält der Verein die Bestätigung zur Aufnahme in den Amateurtheaterverband Nordrhein-Westfalen. Wegen vereinsschädigendem Verhalten beantragt der Vorsitzende den Ausschluss zweier Vorstandsmitglieder. Die Anschuldigungen erweisen sich als „Seifenblasen“, haben aber zur Folge, dass das Gründungsmitglied kurz darauf den Verein verlässt. Ein Schwank im Dezember bereitet dem Publikum große Freude und wird vor vollem Haus im Saal „Zur KÜZ“ gespielt.
 
1968: Der Deutsche Amateurtheaterverband vermeldet, dass die Zuschüsse an Vereine radikal gekürzt werden. Interne Querelen im Verein veranlassen den Vorsitzenden Norbert Heil dazu im Juni des Jahres zurückzutreten. Gespielt wird in diesem Jahr nicht, da im vergangenen Jahr zwei Inszenierungen auf dem Spielplan gestanden haben.
 
1969: Der neue Vorsitzende ist Walter Vorwig. Gespielt wird ein Schwank, bei dem sich einige Akteure dem bayerischen Akzent annehmen. Die Tanzveranstaltungen der BGS erfreuen sich weiter großer Beliebtheit.
 

Zurück...