Bühnengesellschaft Sieglar -

Die Volksbühne 1919/62 e.V.

 
1990: Es ist das erste Jahr der BGS ohne Vorstandswahlen und beginnt mit einer von den Teilnehmern begeistert aufgenommenen internen Karnevalsfeier. Leider wird es danach ernst: Die Stadt Troisdorf teilt mit, dass die Probenräumlichkeiten in Troisdorf-Spich für Aus- und Umsiedler freigemacht werden müssen. Somit kommt erstmals der Gedanke auf, ein eigenes Vereinshaus zu erstellen. Doch es gibt auch Erfreuliches: Die Vereinstour nach Trier wird von allen Mitfahrenden hoch gelobt und die Einladung zum 60. Geburtstag des Theatervereins Rheidt gibt der BGS die Möglichkeit, den Sketch „Familie Klau“ aufzuführen. Zudem wird eine Inszenierung einstudiert, die sich über zwei Kalenderjahre erstreckt. Die am 02. Dezember von der Stadt Troisdorf als Seniorenveranstaltung ausgewiesene Premiere wird vom Publikum gut aufgenommen und…
 
1991: ….setzt sich im Februar und März diesen Jahres fort. In diesem Jahr muss erstmals eine Jahreshauptversammlung der BGS mangels Beteiligung ausfallen und kann erst bei der zweiten Einberufung durchgeführt werden. Friedhelm Lier verzichtet auf eine erneute Kandidatur und somit ist der Weg frei für die erste Frau an der Vereinsspitze. Mit Mehrheit wählt man Hilde Klein in diese Position.
 
1992: Leider muss Hilde Klein das Amt der 1. Vorsitzenden schon nach einem Jahr aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Andreas Knippschild heißt der neue Vorsitzende. Wieder einmal ist eine Satzungsänderung angesagt aber dieses Mal spielen die Mitglieder nicht mit. Die Versammlung am 24. Juni muss wegen Beschlussunfähigkeit abgesagt werden und kann erst einen Monat später, im zweiten Versuch, durchgeführt werden. Unter anderem wird beschlossen nur noch im Frühjahr zu spielen. Das 30 jährige BGS-Jubiläum würdigt man mit einem kleinen Festakt in der KÜZ. Erstmals gelangt ein Vierakter („Lügen über Lügen“) zur Aufführung, der sich in die Kategorie der sehr guten Inszenierungen einreiht.
 
1993: In diesem Jahr beginnt die Spielzeit mit einer Abmagerungskur, denn im März spielt man „Ein Joghurt für Zwei“, erstmals unter der Leitung von Claudia Klein. Die Leistungen der Akteure sind ansprechend, nur die Zuschauerzahlen sind so mager wie der Joghurt – sie bleiben weit hinter den Erwartungen zurück.
 
1994: Der März bringt dem Publikum „Good Morning, Mr. Mayer“ („Herr Mayer auf Abwegen“). In diesem Jahr ist die BGS auch mit mehreren Sendungen im Bürgerradio Bonn-Rhein-Sieg unter dem Titel „Vorhang auf“ vertreten. Andreas Knippschild legt sein Amt als 1. Vorsitzender nieder und für kurze Zeit übernimmt Friedhelm Lier wieder das Amt. Um Neuwahlen durchführen zu können, tritt der gesamte Vorstand zurück. An die Spitze des Vereins wird Thomas Klein gewählt. Auf Antrag einiger Vorstandsmitglieder ernennt man Peter Breuch zum Ehrenmitglied. Auch das Stiftungsfest lebt wieder auf unter dem Titel „Theater, Tanz und Tombola“ und wird durch den Einakter „Wenn das Christkind im Sturzflug kommt“ bereichert. Man trifft sich außerdem mit den Theatervereinen der Umgebung zum Gedankenaustausch und besucht Seminare für Sprecherziehung und Schminke. Um im Karneval wieder einmal richtig präsent zu sein, signalisiert man dem Ortsring die Bereitschaft, in 1999 ein Prinzenpaar oder Dreigestirn zu stellen.
 
1995: Gespielt wird der Schwank „Der Wahlkampf“ mit nahezu den gleichen Spielern aus dem Vorjahr und dem gleichen Spielleiter, Friedhelm Lier. In diesem Jahr gerät viel Sand ins Vereinsgetriebe. Auf der Generalversammlung wird im Geschäftsbericht unterschwellig angedeutet, dass die „Alten“ bisher viel falsch gemacht haben. Zitat: „Nur mit den Jungen kann eine künftige effektive Vereinsarbeit aufgebaut und erhalten werden.“ Der Vorstand fährt einen Zickzackkurs, denn zu anderen Gelegenheiten beton man immer wieder, dass „Alte“ und „Junge“ mehr aufeinander zugehen und zusammenarbeiten sollen. Beim Ernteverein Donrath tritt man mit Sketchen auf.
 
1996: Dieses Jahr beschert man den Zuschauern mit „Ein Koffer voller Geld“ einen Schwank mit herrlichem Klamauk. Zur Generalversammlung steht erneut die Satzungsänderung auf der Tagesordnung, dieses Mal allerdings dringend erforderlich, da wieder eine Jugendgruppe im Verein installiert werden soll. Thomas Klein stellt sich der BGS als Prinz für Karneval 1999 zur Verfügung, desgleichen Holger Krämer als Jungfrau und etwas später Detlef Orth als Bauer. Auf der ersten Spielersitzung wählt man Angelika Obermeier zur Spielleiterin. Die BGS und der Junggesellenverein Frohsinn treffen ein Abkommen, sich gegenseitig bei Veranstaltungen zu helfen.
 
1997: Zwar herrscht bei der Probe zu der englischen Komödie „Ein Schlüssel für zwei“ Chaos aber das Stück läuft bei den Aufführungen gut und das Bühnenbild wird mit einem Sonderapplaus bedacht. Auf dem Stiftungsfest wird ein weiteres, verkürztes Stück von Friedhelm Lier mit dem Namen „Der Inter-City kommt“ zum Besten gegeben. Ebenso spielt die Jugendgruppe in zwei Vorstellungen das Märchen „Die entführten Jahreszeiten“. Eine Sternstunde erlebt der Verein am 06. Juni als das Mitglied der „Volksbühne Sieglar“, Hans-Günter Caspar, anlässlich einer Feierstunde im Vereinslokal der BGS die wertvolle Standarte und sämtliche noch vorhandenen Unterlagen der „Volksbühne“ übereignet und damit die gedankliche Zusammenführung der Vereine dokumentiert. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache dass das Klima im Verein rauer wird. Die Stimmung verschlechtert sich zusehends. Im August tritt der 1. Vorsitzende zurück, ebenso die Pressewartin. Ihnen folgt kurz darauf der 2. Vorsitzende. Um den Verein handlungsfähig zu halten, beantragt man aus den Reihen der Mitglieder eine außerordentliche Versammlung mit Neuwahlen. Diese wird auf den 31. Oktober angesetzt, der Tag an dem auch zunächst der Geschäftsführer und die Spielleiterin zurücktreten. Thomas Klein wird von der Verpflichtung zum Prinzenamt entbunden und nach teilweise heftiger Diskussion, die vom Versammlungsleiter Horst-Peter Jung immer im Rahmen des Erträglichen gehalten wird, schreitet man zu Neuwahlen der freigewordenen Vorstandsposten. Karl-Heinz Loll wird daraufhin 1. Vorsitzender, Friedhelm Lier 2. Vorsitzender, Michael Jürß Geschäftsführer und Esther Quadt-Werner Pressewartin. Bis zur Jahreshauptversammlung übernehmen die vier Neugewählten die Ämter interimsweise. Nach dem Ende der Versammlung verlassen mehr als ein Dutzend Personen die BGS und gründen kurz darauf einen neuen Theaterverein.
 
1998: Aus dem mittelmäßigen Stück „Nervensägen“ wird das Optimum herausgeholt. Die Jahreshauptversammlung bestätigt den amtierenden Vorstand, lediglich die Geschäftsführer wechseln ihre Position: Kurt Nawarra wird 1. Geschäftsführer und Michael Jürß 2. Geschäftsführer. Ab diesem Jahr ändert der Verein „Bühnen-Gesellschaft“ seinen Vereinsnamen in „Bühnengesellschaft Sieglar – Die Volksbühne 1919/62 e.V.“ um. Die Vorstandsarbeit ist ganz auf das Jubiläumsjahr 1999 ausgerichtet, welches unter dem Motto „80 Jahre Theater in Sieglar“ läuft. Das Dreigestirn und seine Helfer bereiten die Session vor und auf dem Stiftungsfest, das jetzt den Namen „Fest in Blau“ trägt, wird der Einakter „Liebling, ich habe fertig“ gespielt. Danach beginnen die Leseproben für die Jubiläumsinszenierung „Pech im Haus“. Unterbrochen wird die Probenarbeit nur noch durch die stilvoll und wieder unter Mitwirkung der Jugendgruppe durchgeführte Weihnachtsfeier des Vereins.
 
1999: Es ist das Jahr des 80-jährigen Bestehens der „Bühnengesellschaft Sieglar – Die Volksbühne 1919/62 e.V.“. Die erste große Veranstaltung des Vereins ist die Proklamation des Dreigestirns mit Prinz Karlu Haas, Bauer Detlef Orth und Jungfrau Holger Krämer. Bei den vielen öffentlichen Auftritten sorgen die drei, sowie ihre Adjutanten und das Gefolge für viel Stimmung, Ansehen des Vereins und eine heitere Karnevalssession. Auch der Prinzenball am Karnevalssamstag und der Rosenmontag sind ein voller Erfolg! Insgesamt dreimal stellte die „Bühnengesellschaft Sieglar – Die Volksbühne 1919/62 e.V.“ in der Vergangenheit das Dreigestirn, ein Prinzenpaar oder war zumindest daran beteiligt. Danach ist „Großreinemachen“ angesagt, denn es stellt sich heraus, dass der Verein durch die Aktivitäten im Karneval nahezu pleite ist. Unter der Aufsicht des Mitgliedes Hans Günter Caspar wird Ursachenforschung betrieben und aus seinen eigenen Mitteln wieder die Liquidität des Vereins hergestellt. Zwischenzeitlich legt der 1. Vorsitzende Karl-Heinz Loll aus beruflichen Gründen sein Amt nieder. Auf der Jahreshauptversammlung tritt Hans Günter Caspar sein Erbe an. In diesem Jahr wird der Schwank „Pech im Haus“ gespielt, welcher begeistert angenommen wird. Die Jugendgruppe mit dem Spielleiter Thomas Spilleke und seinen Mithelfern Andrea Halber und Marion Loll inszenieren das Märchen „Der kleine Ritter Möchtegern“ aus der Feder des Mitglieds Friedhelm Lier und seiner Frau Christel mit klassischen und modernen Elementen. Unter anderem wurde dieses Stück am Festwochenende vor mehr als 200 Besuchern gezeigt und erntete reichlich Applaus. Somit kann der „Neu-Einstieg“ der Jugendgruppe in das neunte Jahrzehnt des Vereins als gelungen angesehen werden. Der Höhepunkt des Jahres ist allerdings das Festwochenende am 16. Und 17. Oktober mit folgenden Aktivitäten: Festakt und Ausstellung „80 Jahre Theater in Sieglar“; Kirchgang; Kranzniederlegung mit Totengedenken; Umzug durch das Dorf mit anschließendem Frühschoppen im Foyer der KÜZ und Fortsetzung der Ausstellung. Anlässlich des Festaktes, der bei Theaterverbänden, Ortsvereinen, der Politik, der Sieglarer Bevölkerung und Theaterfreunden aus Nah und Fern große Beachtung findet, werden die Mitglieder Peter Breuch, Käthe und Willi Husch, Matthias Klein mit den Vereinsnadeln in Gold sowie Christel und Friedhelm Lier mit den Ehrennadeln in Gold des Bundes Deutscher Amateurtheater geehrt.
 

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